Es geht wieder rund!Neustart des Teilchenbeschleunigers Large Hadron Collider mit Rekordenergie
13. Juli 2022, von MIN-Dekanat

Foto: CERN/CMS Collaboration
Nach einer dreijährigen Umbauphase werden im Beschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik CERN bei Genf seit dem 5. Juli wieder Protonen zur Kollision gebracht – diesmal mit einer neuen Rekordenergie. Forschende des Exzellenzclusters Quantum Universe und des Instituts für Experimentalphysik der Universität Hamburg blicken erwartungsvoll auf die neuen Daten der CMS- und ATLAS-Detektoren am LHC.
Teilchenphysikerinnen und -physiker des Exzellenzclusters Quantum Universe und des Instituts für Experimentalphysik haben vergangene Woche gespannt den Neustart des Teilchenbeschleunigers LHC verfolgt. Nach einer dreijährigen Umbauphase, in der Komponenten des Beschleunigers und der vier großen Detektoren erneuert und optimiert wurden, gibt es seit einer guten Woche wieder Daten von Protonenkollisionen am CERN. Das Besondere daran: Die Teilchen treffen mit einer Rekordenergie von 13,6 TeV aufeinander, der größten jemals von Menschenhand erzeugten Energie.
Nur einen Tag nach dem zehnjährigen Jubiläum der Entdeckung des Higgs-Teilchens am 4. Juli, das auch in Hamburg mit einer öffentlichen Veranstaltung begangen wurde, eröffnet der neue Run des Teilchenbeschleunigers LHC die Möglichkeit, die Eigenschaften des Higgs-Teilchens genauer zu untersuchen und so offene Fragen zur Entstehung, Entwicklung und Zusammensetzung des Universums zu beantworten. Auch die Suche nach Effekten sogenannter ,Neuer Physik‘, wie beispielsweise Dunkler Materie, werden die Forschenden anhand der neuen Daten voranbringen.
Seit dem Neustart des Teilchenbeschleunigers verläuft alles nach Plan. Die Detektoren CMS und ATLAS, an denen Hamburger Forschende maßgeblich beteiligt sind, zeichnen die Daten der ersten Kollisionen auf. Bis zum Abschluss des jetzt gestarteten Run Ende 2025 entstehen gigantische Datenmengen, die die Forschenden in den kommenden Monaten und Jahren zur Klärung grundlegender Fragen über unser Universum auswerten.