Quantenphysik
Hoher Besuch beim Exzellenzcluster CUIOlaf Scholz und Dr. Dorothee Stapelfeldt besuchen den Campus Bahrenfeld.
25. Februar 2014

Foto: Uni HH, RZZ/MCC, Arvid Mentz
Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Zweite Bürgermeisterin sowie Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt haben sich auf dem Campus in Bahrenfeld ein Bild vom Stand der Forschung im Exzellenzcluster The Hamburg Centre for Ultrafast Imaging (CUI) gemacht. Wichtig für den Bürgermeister waren insbesondere der Bezug von Theorie und Praxis und „die eine Frage, die Politiker immer wieder stellen würden: Wo sehen Sie die nächsten wissenschaftlichen Durchbrüche?“
Doch zunächst sahen sich Bürgermeister und Wissenschaftssenatorin mit einem ganz eigenen Praxistest konfrontiert: Beim Beamwalk-Battle, einem Laserspiel, bei dem es auf das schnelle und genaue Justieren von Spiegeln ankommt, traten sie unter dem Applaus der Zuschauerinnen und Zuschauer gegeneinander an – und nach wenigen Sekunden ertönte das Siegersignal auf Seiten des Ersten Bürgermeisters. Nach dem lockeren Spiel wurde es wissenschaftlich: Auf der Agenda des Informationsbesuches standen Einführungs-vorträge in die Wissenschaft sowie in Struktur und Organisation des Clusters. Im Anschluss daran erhielt die Delegation Einblicke in verschiedene Labore im Zentrum für Optische Quantentechnologie (ZOQ) und im Centre for Free-Electron Laser Science (CFEL). Insgesamt umfasst CUI 22 Forschungsprojekte und 53 Forschungsgruppen; für den Besuch hatten vier Labore und das Schullabor von „Light & Schools“ ihre Türen geöffnet.
„Wir haben dieses Zukunftsfeld erst angestoßen“, fasste CUI-Sprecher Prof. Dr. Klaus Sengstock das Forschungsprojekt in wenigen Worten zusammen, aber Hamburg habe große Chancen sehr weit vorne dabei zu sein, national wie international. Mitbewerber sind vor allem in Stanford – wo Hamburger Wissenschaftler schon heute die größten Strahlzeiten haben – sowie in Boston und München. CUI sei im Vergleich hervorragend aufgestellt und biete eine einmalige Konstellation, welche die Verbindung von Grundlagenforschung und Anwendung ermögliche.
Am Beispiel der Schlafkrankheit veranschaulichte Co-Sprecher Prof. Dr. Horst Weller diese Verbindung. So identifizierten Prof. Dr. Henry Chapman und sein Team den Erreger der Krankheit und erstellten eine genaue Strukturanalyse von Enzymen. Diese Analyse enthalte den Bauplan, den die Pharmaindustrie zur Entwicklung von Medikamenten benötige.
Dank der geplanten engen Verzahnung mit dem Zentrum für strukturelle Systembiologie (CSSB), ein weltweit einzigartiges Zentrum zur Erforschung von Krankheitserregern auf dem Campus Bahrenfeld, das 2016 seine Arbeit aufnehmen soll, werde der biologische und medizinische Bereich weiter gestärkt, bestätigte Prof. Sengstock. Derzeit liege der Schwerpunkt aber auf der Interdisziplinarität und der einheitlichen Sprachfindung von Physik, Chemie, Biologie und Medizin. Prof. Sengstock: „Es wird bereits gelebt, aber natürlich ist das eine große Herausforderung.“
Ingeborg Adler (CUI)