Statements zum Projekt
Prof. Laura-Marie Edinger-Schons
Chief Sustainability Officer der UHH
Ökologische Verantwortung fördern
Das Biodiversitätsprojekt der Hamburger Sternwarte trägt zur Umsetzung der zentralen Nachhaltigkeitsbestrebungen der Universität Hamburg bei, da es sowohl die ökologische Verantwortung der Universität als auch das Engagement unserer Studierenden und Mitarbeitenden fördert.
Diese Initiative stärkt daher nicht nur die Artenvielfalt vor Ort, sondern auch das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln in der gesamten Universitätsgemeinschaft.
Für das Engagement, das häufig ehrenamtlich stattfindet, möchte ich mich bei allen Aktiven ganz herzlich bedanken!
Myriam Rapior
Biodiversitätsmanagerin der UHH, außerdem Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und stv. Bundesvorsitzende des BUND
Greifbarer Mehrwert für unsere Umwelt
Das Projekt an der Hamburger Sternwarte ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie lokale Initiativen und die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und Studierenden zu einem greifbaren Mehrwert für unsere Umwelt führen können. Gemeinsam schaffen wir wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, die in unseren urbanen und landwirtschaftlich geprägten Landschaften dringend benötigt werden. Solche Projekte sind essenziell, um die Biodiversität zu fördern und zu zeigen, dass jeder Einzelne einen Unterschied zum Schutz der Biodiversität machen kann. Ich freue mich sehr darüber, dass sich viele Universitätsangehörige hier und auch an einigen anderen Liegenschaften der Universität Hamburg für den Biodiversitätsschutz einsetzen.
Prof. Jochen Fründ
Institut für Zell- und Systembiologie der Tiere / Netzwerkökologie der Tiere
Zukunftsweisende Initiative
Ich bewundere das Engagement der Sternwarte und zahlreicher freiwilliger Studierender und Nachbarn für die Förderung der Artenvielfalt und insbesondere der Wildbienen im Park der Hamburger Sternwarte. Schon jetzt bietet der Park Lebensraum für zahlreiche Wildbienenarten. Bei einer ersten Begehung im April konnte ich trotz kalter Witterung schon mindestens 15 Wildbienenarten nachweisen: verschiedene Sandbienen, Hummeln, Mauerbienen, Pelzbienen, Furchenbienen und v.a. wie die von ihren Wirten abhängigen Wespenbienen (Kuckucksbienen).
Die Förderung von Biotopvielfalt wird sich zweifellos positiv auf die Vielfalt der Insekten auswirken. Besonders förderlich ist die schrittweise Umwandlung einzelner Flächen in blütenreiche Wiesen, die seltener gemäht werden. Optimalerweise lässt sich ein Konzept der Parkgestaltung und -pflege entwickeln, bei dem ein Mosaik von Lebensräumen den Insekten zu unterschiedlichen Zeiten ungestörte Rückzugsräume und Nahrung bietet. Mit der nötigen Geduld werden die Flächen sich so auch optisch attraktiv entwickeln und Saumlebensräume, häufiger gemähte Rasenflächen und Wiesen (eingesät oder durch seltenere Mahd von selbst entstanden) werden sich in ihrem Blütenangebot ergänzen. Nicht zuletzt bietet der Park der Sternwarte auch die Gelegenheit, die Öffentlichkeit für Belange der Biodiversität und nachhaltige Parkpflege zu sensibilisieren.
Ich freue mich über die Möglichkeit, die Flächen auch mit Studierenden meiner Arbeitsgruppe untersuchen zu können, womit neue Erkenntnisse zum Effekt von Biotopmosaiken zur Förderung von Wildbienen und den Netzwerken ihrer Interaktionen erlangt werden. Wir haben begonnen, im Rahmen dieser Forschungen das Projekt zu evaluieren und streben ein mehrjähriges Monitoring an.
Dr. Julian Glos
Institut für Zell- und Systembiologie der Tiere / Tierökologie und Naturschutz
Park mit Potenzial
Der große Park der Sternwarte mit Wald- und Wiesenflächen sowie lockerem Strauchbestand bietet hervorragende Voraussetzungen für den Artenschutz. Hier kann eine ganze Bandbreite naturnaher Strukturen erhalten und wiederhergestellt werden, in der sich zahlreiche Tierarten wohlfühlen und wieder ansiedeln können, um damit ökologische Kreisläufe zu schließen.
Offene Bodenstellen und Böschungen, Totholz, Unterholz und Laubhaufen sowie Langgrasinseln sind besonders wertvolle Elemente einer gesunden Infrastruktur. Solche Elemente lassen sich auch optisch in eine gepflegte Parklandschaft integrieren. Gerade in einem Park mit vielen Spaziergängern können sie, ergänzt durch geeignete Informationsmöglichkeiten, ihren ökologischen Sinn veranschaulichen und das öffentliche Verständnis für die Schaffung und den Erhalt solcher Strukturen erhöhen.
Prof. Robi Banerjee
Geschäftsführender Direktor der Hamburger Sternwarte
Denkmalschutz und Umweltschutz zusammen denken
Mit der Sternwarte verfügt die Universität Hamburg über einen ganz besonderen Standort. Wie überall an der Universität, wird hier vor allem geforscht. Zusätzlich haben wir das Glück, dies in einer weitläufigen Parkanlage mit denkmalgeschütztem Gebäude- und historischem Instrumentenbestand tun zu dürfen. Das stellt uns vor Herausforderungen, denn sowohl das Architektur- und Technikdenkmal als auch die Grünflächen bedürfen einer besonderen Pflege. Es eröffnet aber auch zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten, z. B. für öffentliche Bildungsangebote.
Hier haben wir die Chance, Denkmal-, Klima- und Artenschutz zusammen zu denken. Dafür haben wir verschiedene Projekte auf den Weg gebracht. Das von der Deutschen Wildtier Stiftung geförderte Projekt „Musterbiotope im Astronomiepark Hamburger Sternwarte“ ist ein Pilotprojekt der Universität zur Unterstützung eines bewussten und verantwortungsvollen Umgangs mit urbanen Grünflächen.
Eingebettet in den Astronomiepark entsteht ein Modellgarten mit leicht zugänglichen Informationen und Anleitungen zum Nachbauen. Gleichzeitig wird hier fachübergreifend Expertise gesammelt, werden Stiftungsarbeit, studentische und nachbarschaftliche Initiativen gebündelt, Pflegetechniken erprobt und neue Verwaltungswege erschlossen. Ziel ist die Ausarbeitung und Umsetzung eines nachhaltigen Pflegekonzepts für den Park der Sternwarte, das auch auf andere Grünflächen der UHH übertragen werden kann.
Ich freue mich sehr, dass wir an der Sternwarte diesen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten können.