60.000 Dokumente digitalisiert
27. April 2020

Foto: Fotoplatten-Archiv der Hamburger Sternwarte
Im Rahmen eines deutschlandweit einzigartigen Projekts digitalisiert die Hamburger Sternwarte Fotoplatten aus der Zeit von 1911 bis Ende des 20. Jh. Dabei handelt es sich um Himmelsaufnahmen, aber auch um Fotodokumentationen von Expeditionen sowie vom Bau der Hamburger Sternwarte. Auch technische Zeichnungen der historischen Teleskope wurden im Zuge des Projekts gescannt. Vergangene Woche konnte die Sternwarte die 60.000. Digitalisierung feiern, und in den Archiven schlummern noch weitere Schätze.
Seit ihrer Erfindung wurde die Fotografie von Astronomen zur Erforschung des Himmels verwendet. Die lichtempfindlichen Emulsionen wurden dabei meist auf Glasträger - sogenannte Fotoplatten - aufgebracht, um Verzerrungen der Himmelsabbildung zu vermeiden. Die Originalplatten müssen in einem klimatisierten Archiv bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufbewahrt werden, um sie vor Alterung bestmöglich zu schützen. Mit Mitteln der DFG wird das umfangreiche Fotoplattenarchiv der Hamburger Sternwarte seit Jahren komplett digitalisiert. Die digitalen Bilder können von Wissenschaftlern und Amateurastronomen im frei zugänglichen Online-Archiv plate-archive.hs.uni-hamburg.de mit vielfältigen Suchfunktionen abgerufen und betrachtet werden.
Obwohl Fotoplatten seit den 1980er-Jahren durch elektronische CCDs, wie sie auch in Digitalkameras genutzt werden, vollständig abgelöst wurden, hat das digitale Fotoplattenarchiv der Sternwarte einen unschätzbaren wissenschaftlichen und dokumentarischen Wert.
Das Foto zeigt die Plejaden (M-45) von 1985, aufgenommen mit dem Schmidt-Spiegel am Calar Alto.