Quantenphysik
Alle Gravitationswellenobservatorien laufen mit „gequetschtem“ Laserlicht
5. Dezember 2019
Foto: AG Schnabel
Gequetschtes Laserlicht hat eine reduzierte Quantenunschärfe und ist wesentlich in der Arbeitsgruppe von Prof. R. Schnabel seit 2003 entwickelt worden. Zwei aktuelle Publikationen in Physical Review Letters berichten von der erfolgreichen Empfindlichkeitsverbesserung der beiden LIGO und des Virgo Observatoriums durch die Implementierung von zusätzlichen Quetschlichtlasern [Tse2019, Acernese2019]. Damit nutzen nach GEO600 [LSC2011] jetzt auch alle anderen GW-Observatorien gequetschtes Licht. Während GEO600 auch trotz der Verbesserung in 2011 bisher keine Gravitationswellen beobachten konnte, sieht das internationale Netzwerk der Observatorien seit dem Start des neuen Beobachtungslaufs im April 2019 jede Woche ein bis zwei Ereignisse. Die erhöhte Ereignisrate ist nicht zuletzt durch das gequetschte Licht möglich geworden. Die Liste aller Kandidaten für Verschmelzungen zweier Schwarzer Löcher, zweier Neutronensterne und von einem Schwarzem Loch mit einem Neutronenstern sind in der „Gravitational-Wave Candidate Event Database“ gelistet. Die gründliche Auswertung der Signale ist bereits im vollen Gange.
Gequetschtes Licht stellt eine der Besonderheiten der Quantenphysik dar. Deswegen ist die Anwendung in der Astronomie ein Meilenstein in der Quantenphysik. Das Besondere des gequetschten Lichts hat R. Schnabel in einem jüngsten Manuskript auf eine neue Art und Weise beschrieben.